Mein erster „Arbeitstag“ in Rumänien! Pünktlich 7.30 Uhr geht’s los und wir fahren vom Hotel zu unserem Lager im Industriegebiet. Bevor wir abfahren können, muss noch der LKW geladen werden. Wir beladen gleich für mehrere Kindergärten,
die wir während der Woche noch besuchen wollen.
Bei bestem Frühlingswetter (mittags hat es 15 – in Worten Fünfzehn – Grad) können wir um 10.00 Uhr starten. Ich (Markus) fahre mit Christian im LKW mit, Mirko, Manuel und Teamguide Uli fahren voraus und navigieren uns sicher zu unserem Kindergarten.
Bis wir endlich aus Craiova draußen sind vergeht tatsächlich eine halbe Stunde. Und dann fängt auch schon die Buckelpiste an, die uns die nächste Stunde begleitet. Wir können teilweise nur ca. 30 bis 50 km/h fahren. Ich glaube, die Zeitangaben, die uns GoogleMaps in Rumänien vorschlägt, müssen mindestens verdoppelt werden!
Wir fahren heute nach Secu, was westlich von Craiova liegt. Die Strecke führt durch ein flaches, breitgezogenes Tal. Im Tal sind Äcker und weiter oben grasen Schaf- und Ziegenherden. Es wirkt sehr karg und es gibt nur wenige Bäume. Vereinzelt fahren wir durch kleine Ortschaften, hier auf dem Land wird mir besonders klar, wieso sich unsere Aktion lohnen wird. Im HSU-Unterricht, der bei mir schon ein paar Jährchen her ist, hat man von den Straßendörfern im Spessart gelernt, die es vor ca. 200 Jahren gab. In diese Zeit fühlt man sich teilweise zurückversetzt. Die einzelnen Grundstücke sind mit Brettern eingezäunt, der mehr oder wenig befestigte Hof dient als Auslauf für die Hühner und Truthähne. Hinter dem Haus kommt schon der Acker oder manchmal auch ein kleiner Weinacker. Die Häuser sind mehrfach um-, an oder überbaut. Wahrscheinlich, je nachdem ob gerade Material verfügbar ist. Unterwegs sieht man die älteren Frauen, die in ihren Kunststoffkanistern Wasser vom Dorfbrunnen holen. Auch einige Pferdefuhrwerke sind unterwegs. Kurz vor Secu geht’s noch in Serpentinen über einen Hügel und wir kommen gegen 11.30 Uhr am Kindergarten an.
Dort empfängt uns schon die Kindergartenleiterin und ein älterer Mann. Der Kindergarten ist ein Gemeindesaal und nebendran ein kleiner Raum, der ausgeräumt wurde. Wir haben dort einen neuen Teppich verlegt und diverse Regale und Schränke aufgebaut. Noch ein paar Bilder aufgehängt und natürlich mit reichlich Spielzeug bestückt. Zwischendurch kam noch Claudia von Anya Foundation die uns geholfen hat. Außerdem ein paar Einheimische Eltern, die auch gleich die Spielsachen und die Spielküche ausprobiert haben – wie sehr werden sich dann erst die Kinder freuen?!
So um 13.30 Uhr waren wir fertig, alles aufgehübscht und fertig für die Kinder, die dann morgen früh ganz große Augen machen werden!
Als kleines Dankeschön gab es zum Abschied noch eine kleine Brotzeit. Im Saal wurde Mamaliga (eine Art Polenta), eine gebratene Wurst, Paprikasoße und dazu noch selbstgebackenen Kuchen, hausgemachten Wein und Schnaps aufgetischt. Wirklich total gastfreundlich.
Satt und auch ein bisschen K.O. gings um 14.00 Uhr zurück nach Craiova. Im Lager musste ja noch einiges für den nächsten Tag verladen werden…