Team GELB und der 03.12.2019

Nachdem ich den gestrigen Tag im Team Kindergarten verbracht habe, war heute mein erster Tag beim Verteilen an Schulen und bei ausgesuchten Familien zuhause. Für die Schulen kann man zusammenfassend festhalten: „Draußen Elend, drinnen Freude.“ Aber der Reihe nach.

Nachdem wir uns um 8:00 Uhr am Lager trafen und die letzten Vorbereitungen abschlossen, machten wir uns zusammen mit den örtlichen Betreuungspersonen auf den Weg zur unserer ersten Verteilstation. Es war eine kleine Schule in Structura Obedin. Dort befanden sich zwei Gruppen von Kindern. Eine Gruppe im Kindergartenalter, die andere im Alter der 1. Und 2. Klasse. Insgesamt verteilten wir dort Päckchen an 25 Kinder. Jedes Kind bekam ein Weihnachtspäckchen, ein Turnbeutel mit Kleinigkeiten für die jeweilige Altersgruppe, wie z. B. Schulblöcke, Stifte und ähnliches. Zusätzlich bekam noch jedes Kind eine Tüte Spekulatius. Überraschend war, wie zögerlich die ersten Kinder auf uns zukamen, schließlich gab es ja Geschenke. Man konnte ihnen richtig anmerken, dass sie dem ganzen Trubel zunächst nicht so recht trauten. Aber das Eis war sehr schnell gebrochen und dann konnte man sich nur noch über das Strahlen und Funkeln in den kleinen Augen freuen. Draußen vor der Schule versammelten sich derweil die Familien von drei Kindern, welche diese Schule besuchen. Diese Familien sind besonders arm und bedürftig. Deshalb bekamen sie von uns einige Lebensmittelpakete mit dem grundsätzlichsten wie Mehl, Zucker, Reis und Grieß. Außerdem hatten wir für sie noch einige Alltagsgegenstände wie Kleidung, Schuhe, Babysachen, Süßigkeiten und Kuscheltiere vorbereitet.

Die zweite Verteilstelle führte uns anschließend zu einer Schule in Structura Valea Lungului. Diese war etwas größer als die erste Schule. Wir verteilten unsere Pakete an ca. 80 Kinder, die ebenfalls ein Geschenkpäckchen, einen Turnbeutel und eine Packung Spekulatius bekamen. Danach kamen wieder sieben besonders bedürftige Familien zur Schule und wir versorgten sie mit vielen nötigen Alltagsgegenständen. Bevor wir weiterfuhren, verteilten wir noch ein paar Süßigkeiten und Kuscheltiere an die neugierigen Kinder, die unseren LKW nicht aus den Augen ließen. Dann ging es zur unserer letzten großen Verteilstelle.

Die Schule Scoala Gimnaziala Breasta. Dort erwarteten uns ca. 181 Kinder im Alter von 2 – 17 Jahren. Auch sie bekamen wie schon in den zwei Schulen zuvor jeweils ein Geschenkpäckchen, einen gefüllten Turnbeutel und Spekulatius. Die Verteilung an besonders bedürftige Familien musste hier leider entfallen, da keine Familie an der Schule erschienen ist. (Dies ist allerdings keine Seltenheit in ärmeren Familien in Rumänien. Es ist nicht gesagt, dass alle Kinder jeden Tag zur Schule kommen.) Also stellten wir kurzerhand unsere Kisten mit den dringend benötigen Dingen an der Schule ab, sodass sie von den Lehrern an die jeweiligen Familien übergeben werden können. Und noch während der Abfahrt trafen wir auf eine junge Mutter mit ihren Kindern, denen wir kurzerhand noch ein Kinderfahrrad, einen Kinderwagen und einige Süßigkeiten übergaben. Das kleine Mädchen konnte sein Glück kaum fassen und fuhr sofort mit dem kleinen Fahrrad in Sandalen (ja, auch im Dezember) die Straße auf und ab.

Nachdem wir somit alle unsere großen Verteilstellen besucht hatten, standen auf unserer Tour noch zwei besonders bedürftige Familien, die wir privat zuhause aufsuchen wollten. Beide Familien leben in ärmlichsten Verhältnissen. In einem kleinen Haus – falls man es so nennen kann – mit ca. 20 m² und jede Menge Löchern in Wänden und Decken leben bis zu 9 Personen unter einfachsten Verhältnissen. Beide Familien bekamen von uns große Kisten mit Lebensmitteln, Süßigkeiten, Kleidung und Schuhe. Zusätzlich bekamen sie noch einige Alltagsgegenstände wie einem Rollator für die Oma, Krücken für den Opa, ein paar Hosen und Handschuhe für den Familienvater, Babysachen für die Kleinsten und ein Fahrrad für die kleine Tochter.

Da sich der Vorrat in unserem LKW langsam dem Ende neigte, machten wir uns wieder auf den Rückweg zu unserem Lager.

Auf der Rückfahrt machte sich der eingangs beschriebene Eindruck breit: „Außen Elend, innen Freude.“ Denn trotz ihrem Elend, in dem diese Kinder ohne eigenes Verschulden leben, haben sie die Freude in ihrem inneren noch nicht ganz verloren. Und so kann ein einfacher, für uns selbstverständlicher Gegenstand wie z. B. eine Zahnbürste, ein Kinderauge zum Strahlen bringen!

Teresa, Anita, Benni, Josef, Sebastian, Michael