Heute sind wir in der Früh um 8:00 Uhr zu dem Kindergarten gestartet, den wir gestern Die heute zu besuchenden Familien leben in der Ortschaft Giubega, ca. 45 km südöstlich von unserem Standort Craiova. Nach knapp einer Stunde Fahrt erreichen wir die ersten Familien. Die meisten der 20 Familien auf unserer Liste stellen das gewohnte Bild dar. Armut, Hunger, Trostlosigkeit und ein leerer Ausdruck in den Augen der Menschen bestätigen unseren ersten Eindruck. Näher beschreiben wollen wir heute die Geschichten der besonders herzzerreißenden Familien.
Eine dieser besonderen Familien war eine zehnjährige Tochter, die wir mit ihren Eltern vor deren Unterkunft getroffen haben. Das Gebäude wurde der Familie von einem Bekannten zur Verfügung gestellt, da sie sonst auf der Straße oder dem Obdachlosenheim leben müssten. Wir konnten die liebevolle und herzliche Bindung zwischen den Eltern und deren Tochter deutlich erkennen. In einem Gespräch mit der Familie, meinte die Mutter sogar, dass wir ihre Tochter mitnehmen sollen damit sie in Deutschland eine bessere Zukunft hat. Die Eltern sind Saisonarbeiter, haben kein familiäres Umfeld, weshalb immer nur ein Elternteil arbeiten gehen kann.
Einige Stopps später erreichen wir ein kleines Häuschen, in dem 3 kleine Kinder mit ihren Eltern leben. Der Vater ist nach einer neurologischen Erkrankung pflegebedürftig und bettlägerig. Die Mutter macht nicht nur den Haushalt, sondern muss auch das Holz für den Ofen hacken. In dem Haus ist es sehr heiß und es riecht stark nach Rauch aus einem undichten Ofen.
Im Laufe des Tages treffen wir auf drei junge Mädchen, im Alter von 3 ( Sophia ), 4 ( Maya ), 5 ( Bianca ). Die Familie lebt in einem baufälligen und maroden Haus. Eine gute und ordentliche Erziehung spiegelt sich wieder, als eines der Kinder in das Haus gehen will und die Schuhe vor dem Eingang ausgezogen hat. Als sie die Geschenke auspacken durften, strahlten ihre Augen vor Freude.
Als letzte Familie möchten wir „Andre“ und seine Familie anmerken. Er, seine Schwester und die Großmutter trafen wir in einer kleinen Seitengasse in Giubega. Die Mutter der Kinder ist vor mehreren Jahren abgehauen und hat ihre Nachkommen der Oma und dem leiblichen Vater ohne Rücksprache überlassen. Andre hat sich und seine Familie auf Englisch bei uns vorgestellt. Der aufgeweckte und aufgeschlossene Junge versuchte mit uns einen kleinen Smalltalk auf Englisch zu führen. Wir lobten den Jungen für sein gutes Englisch und ermutigten ihn weiter in der Schule zu lernen um eine bessere Zukunft zu haben.
Nach vielen sehr beeindruckenden Erlebnissen verlassen wir das Dorf und machen uns auf den Rückweg zu unserem Lager um für den nächsten Tag zu laden.
Larissa und Sebastian