Nach einer guten Autostunde treffen wir auf die ersten Familien. Ein Haus nach dem Anderen an Schotterstrassen, alle gut eingezäunt. Die Erwachsenen, wie auch die Kinder wirkten sehr scheu und zurückhaltend. Ich hab das Gefühl, dass sie sich ihrer Situation schämen, was ich gut verstehen kann. Es wurde mir bewusst, wenn auch erst etwas später, dass sie sich in ihrer aussichtslosen Lebenslage wirklich nicht wohlfühlen können. Die Kinder zeigten ein scheues oder wehmütiges Lächeln, wenn wir ihnen etwas überreichten.
Bei einer Adresse mussten die Nachbarn in den Innenhof rein, um die Situation abzuklären, ob jemand zuhause war. Nach einer Weile kam ein ca. 8 jähriger Junge raus, sehr scheu, ja sogar ängstlich. Er nahm unsere Sachen dankend an. Dann plötzlich brüllte der Vater etwas aus dem Haus, komplett bedrucken, kaum in der Lage auf den eigenen Beinen zu stehen, die Mutter nicht mehr da, sie sei davongelaufen.
Solche Situationen sind schon sehr schmerzhaft und ich realisierte, dass mit unseren Gaben kaum geholfen werden konnte. Es gäbe bei uns so viele Familien, die einem solchen Junge ein besseres und zukunftvolleres Zuhause geben würden.
Bein einer anderen Familie nahm die Mutter dass Spendengut dankend an und ihr liefen die Tränen über die Wangen. Sie erzählte uns, dass unweit eine Familie lebe, die Spendengüter dringend benötigt. Diese Familie war nicht auf der Liste, wir sahen aber schnell, dass dies notwendig war. Die Familie war kinderreich und der Vater sass im Rollstuhl und konnte nicht mehr gehen. Was wird aus den Familien, wenn das Reis, die Bohnen und Kartoffeln gegessen sind?
Euer Team rot