Der Name unseres Vereins kommt nicht von irgendwo her, natürlich versuchen wir „Hinsehen und Helfen e.V.“ so gut es geht in die Tat umzusetzen.
In Sopot, 25 km von Craiova entfernt wohnt ein Vater mit seinen 7 Kindern, die Mama ist vor einiger Zeit gestorben und er tut sich sehr schwer, die Kraft für die Erziehung und zum Arbeiten zu gehen, aufzubringen. Er arbeitet als Tagelöhner und dafür bekommt er im Monat ungefähr 350€. Wenn man sich vorstellt mit 350€ auszukommen, dann bin ich hier schon mal raus. Mit diesem kleinen Budget würde ich, geschweige denn meine Familie, weit kommen. Die Lebensmittelkosten sind hier in Rumänien unwesentlich günstiger, eigentlich gleich und manches sogar teurer als in Deutschland. Die Fahrkarte nach Craiova kostet den Vater bereits 80€/Monat. Man kann sich nun ausrechnen, wieviel der Familie für Lebensmittel, Hygiene und Stromkosten bleibt und man kann sich denken, dass dies hinten und vorne nicht reichen kann.
Damit wir hier mehr hinterlassen können haben wir uns dazu entschlossen, diese Familie auch das Jahr über zu unterstützen.
Am Montagabend haben wir einen kurzen Besuch gemacht, um zu sehen, was könnte dem Mann mit seinen Kindern dauerhaft helfen.
Die Betten hatten keine Matratzen. Der Vater schläft auf einem Metallbett, darauf eine OSB-Platte, ein Teppich, eine Decke – fertig. Im Schlafzimmer des Vaters war kein Ofen angeschlossen, in der Küche kaputtes Inventar, unter anderem der Ofen nicht richtig funktionabel.



Heute früh sind wir dann gestartet, um Matratzen, einen Ofen, einen Herd, Küchenregale und Matratzen vorbeizubringen. Zuerst haben wir den Holzofen angeschlossen, er ist wie ein kleiner Kachelofen und speichert auch die Wärme, so dass auch in der Nacht keiner erfrieren muss. Die Bedingungen einen Ofen anzuschließen waren nicht ganz einfach, aber unser eingespieltes Handwerker Team hat das in wirklich kurzer Zeit geschafft. Die Küche wurde dann noch mit Herd und Regalen ausgestattet. Die Matratzen auf die Gestelle gelegt und dank euch konnten wir die Matratzen mit Spannbettlaken überziehen und Betten mit Bezügen übergeben. Die 3 Kleinsten (3,4,5) haben sich so über die Matratzen auf den Gestellen gefreut, dass sie gleich reingehüpft sind und sich bestimmt bereits jetzt auf heute Abend freuen.
Die ganze Kommunikation hat heute mit Google Translate stattgefunden, da wir keinen Übersetzer dabei hatten. Aber das hat prima funktioniert mit “Händen und Füßen” und Gesten kann man schon das meiste in die richtigen Wege leiten.
Mit einem Abschlussfoto, einer Umarmung haben wir die Großfamilie dann verlassen. Der Vater hatte Tränen der Dankbarkeit in den Augen, ob er wohl denkt, dass uns seine Frau im Himmel geschickt hat? Ich glaube schon, sie passt auf ihn auf und wir helfen ihr dabei!

Einen wichtigen Boxenstopp mussten wir auf dem Rückweg noch einlegen. Unser Bub „Cosmin“ und seine Oma lagen auf dem Weg. Wir hatten einige Lebensmittelpakete dabei, um den beiden die nächsten Wochen einfacher zu machen. Mit den beiden verstehen wir uns auch ohne eine gemeinsame Sprache. Aus meinem kleinen Bub wurde ein junger Mann, der mich vor 5 Jahren um den Finger gewickelt hat. Seither zieht es uns ganz automatisch, wenn wir hier sind, in ihre Richtung. Hier ist die Verabschiedung immer hart. Wenn ich die Oma ansehe öffnen sich die Schleusen auf beiden Seiten und ich muss schnell weg….
