Heute am 1. Advent haben wir leider keinen Adventskranz zur Hand, aber wir haben trotzdem ein symbolisches Licht angezündet…
Ein ganz besonderes Programm wartete heute auf uns, auf das ich mich schon seit Wochen freue… ein bisschen müde und noch den fehlenden Schlaf vom Vortag von der Fahrt nach Rumänien in den Knochen, haben wir heute morgen um 7 erst einmal gefrühstückt…um 07:30 gings los in Richtung Lager. Schnell zusammengepackt was wir brauchen, Schuhe Winterjacken, jede Menge Lebensmittel, Styrodur, Teichfolie, Wolfi, Philip und dem Monteurwagen der Firma BWS Bautechnik ging es auch schon los… ja ihr habt richtig gelesen Styrodur und Teichfolie…
…bestimmt erinnert ihr euch noch an unseren Bub (Cosmin) mit seiner Oma, welche wir seit ein paar Jahren ein wenig begleiten. Für alle, die dieses Schicksal noch nicht kennen, ganz kurz: Cosmin (17) Jahre wurde mit 8 Monaten von seiner Mutter alleingelassen und lebt seither mit seiner Oma. Cosmin hat nach der8. Klasse die Schule abgebrochen, sollte dringend seinen Abschluss machen, nur leider ist er durch eine Lernschwäche benachteiligt und schafft es nicht so richtig Nun denkt ihr vielleicht gibt es bestimmt noch andere Chancen für ihn? Ja vielleicht bei uns in Deutschland, aber hier in Rumänien fallen solche Kinder schon mal gerne durchs Raster, deshalb möchten wir ihn gerne ein wenig unterstützen und so gut wir können ein bisschen Mut mitgeben, dass es sich immer lohnt zu kämpfen und etwas zu ändern… vor 2 Jahren ist die Hütte von Cosmin und seiner Oma abgebrannt, ausgelöst von der Feuerstelle in der Hütte, welche normalerweise als Heizung und zum Kochen diente… damals wurde ihnen ein Wohncontainer zur Verfügung gestellt, welchen wir mit Möbeln ausgestattet hatten. Im Oktober dieses Jahr waren wir zur Vorbereitung bereits hier in Craiova Vorort, um mit unseren Partnerorganisationen alles Wichtige zu besprechen, damit wir jetzt in unserer Woche Vorort genügend Zeit für die Verteilung haben. Natürlich haben wir im Oktober einen kurzen Besuch bei Cosmin gemacht und es stellte sich heraus, dass das Dach des Wohncontainers undicht ist. Kurzerhand haben wir uns dann dazu entschlossen, während des Konvois das Dach irgendwie dicht zu bekommen. Deshalb haben wir in Deutschland unsere Fachhändlerin für Baustoffe um Hilfe gebeten. Von der Firma Gröner Baustoffe haben wir dann alles für eine gute Lösung eines dichten Daches gespendet bekommen. So brauchten wir nur noch Manpower, welche dies umsetzen kann. Wolfi ist unser geheimer Joker, wenns ums handwerkliche geht. Mit ihm und dem richtigen Material konnte nix mehr schiefgehen. Mit einer großen Mütze Sonnenschein im Gepäck wurde heute mit Styrodur und Teichfolie, Spezialkleber und Schrauben, das Dach abgedichtet. Wir konnten sogar den Übergang vom Container zum provisorischen Anbau abdichten. Während die Männer gekonnt auf dem Dach ihre Arbeit taten, haben seine Oma und ich vor dem Container in der Sonne nebeneinandersitzend zugeschaut. Es ist ein so schönes Gefühl , dazusitzen neben einem Menschen und zu zuschauen wie das Leben innerhalb ein paar Stunden ein kleines bisschen besser wird. Unser Adventslicht hat Cosmin und seine Oma heute überwältigt. Für die beiden war das heute ein spontaner Besuch, sie wussten nicht, dass die „Engel“ mit den gelben Jacken heute kommen…. Immer wieder laufen ihr Tränen über die Wangen, vor Glück oder Traurigkeit, ich weiss es nicht, vielleicht ein bisschen von beidem. Wahrscheinlich geht es ihr wie mir und so von Heulsuse zu Heulsuse, von Oma zu Mutter haben wir doch mehr gemeinsam, wie man auf den ersten Blick denkt… Wir hatten leider heute nicht bis zum Schluss jemanden dabei, welcher rumänisch spricht und uns die Gefühle und Gedanken mitteilen konnte -> das war aber auch nicht nötig, wir haben uns einfach angeschaut und unsere Augen oder ungeweinten Tränen sprechen lassen…
Strahlende dankbare Augen konnten wir heute im Rückspiegel zurücklassen, unser Adventslicht leuchtet weiter, hoffentlich noch lange. Jedenfalls hoffentlich solange bis wir wiederkommen, das werden wir auf jeden Fall, um nach den beiden zu schauen und das tun was wir immer tun: Hinsehen und Helfen e.V.
Am Ende meines Berichtes von heut sehr ihr also, dass es nicht nur wichtig ist, was wir tun, nein es ist auch wichtig was ihr alle tut, unsere Mitleser und Unterstützer in Deutschland ohne eure Hilfe wäre dies alles hier nicht möglich! Wir sind ein gutes Team -> was meint ihr?