Mofas Eindrücke – fünfter Tag

Genau genommen dreht es sich in diesem Eintrag nicht um den Mittwoch, den fünften Tag also. Heute möchte ich euch kurz schildern, wie ein „typischer“ Tagesablauf bei uns auf dem Nikolauskonvoi aussieht…. Wenn es überhaupt einen typischen Tagesablauf gibt 😉 Je nach Temperament und Bedürfnis der einzelnen Teilnehmer klingelt der Wecker zwischen 6.00 Uhr und 7.00  Uhr. Ab 6.30 Uhr gibt es in unserem Hotel Frühstück, eine Stunde später ist Abfahrt. Was mich wirklich verblüfft: Bisher hat der Start am Hotel um 7.30 Uhr IMMER funktioniert, nie mussten wir auf einzelne Nikoläuse warten, die Motivation ist bei uns alle so hoch, dass man/frau auch mal das ein oder andere Morgentief überwindet!

Die morgendliche Fahrt durch Craiova macht deutlich, was es heißt wenn Verkehrsplanung aus den 1980er Jahre und der Berufsverkehr einer modernen Großstadt aufeinandertreffen. Eigentlich sind die Straßen heillos überlastet, aber komischerweise habe ich bisher keine größeren Unfälle beobachtet, irgendwie immer fließt alles weiter: Durch abenteuerliche Kreisverkehre, über nachträglich auf die Straße verlegte Schienen und vorbei an unzähligen Schlaglöchern.

Nachdem allmorgendlich auf aktuelle Änderungen im Plan reagiert werde muss laden wir oft spontan zusätzliche Paletten auf, um oder ab – eine gewisse Flexibilität und Spontanität kann auf dem Nikolauskonvoi nie schaden….

Die verschiedenen Teams werden in der Regel von World Vision, kirchlichen Angestellten oder Mitarbeitern anderer Hilfsorganisationen oder der Firma Cummins begleitet. Unser Radius beträgt maximal zwei Stunden Fahrzeit; das hört sich weit an, ist aber bei den Straßenverhältnissen teilweise kein 40 km entfernt. Auf dem Plan stehen Touren zu verschiedenen Schulen und Kindergärten, Essenspakete für bedürftige Familien, Hilfslieferungen an Altenheime und Krankenhäuser, Lebensmittel für ein Obdachlosenheim,…. .

Was genau auf uns zukommt wissen wir oft erst, wenn wir aus unseren Fahrzeugen aussteigen: Ist das Gebäude mit dem LKW erreichbar oder müssen wir die Pakete über eisige oder schlammige Wege ins Haus tragen? Läuft alles in geordneten Bahnen? Ist er Raum vorbereitet? Stimmt die Anzahl der anwesenden Kinder mit der Anzahl der Päckchen überein, die wir nach der gemeldeten Schülerzahl aufgeladen haben? Ohne jetzt ins Detail zu gehen, nur soviel: Irgendwas ist immer 😉

In der Regel treffen die letzten Teams zwischen 17 und 18 Uhr wieder im Lager ein. Doch bevor wir Feierabend machen müssen die LKW mit den Paketen und Paletten für den nächsten Tag beladen werden. Dafür bleiben eigens zwei Leute aus unserem Konvoi-Team den ganzen Tag im unbeheizten Lager und stellen uns die Ladung für den nächsten Tag zusammen. Auch 1000 Dank dafür!

Bis sich abends das letzte Fahrzeug aus dem Industriegebiet in Richtung Hotel auf den Weg macht ist eigentlich immer nach 19 Uhr. Das Abendessen, und damit für uns nach dem Frühstück die erste richtige, vor allem warme Mahlzeit gibt’s dann um 21 Uhr.

(Ich hoffe, dass erklärt auch, warum die Einträgen in diesem Blog manchmal erst mit einem Tag Verzögerung online gehen. Das tut uns leid, aber irgendwann ist auch beim besten Nikolaus die Kraft aus… 😉 )