Sebastian K’s 04.12.2018

Tagesbericht 04.12.2018

Team 3

Die Tage werden durch das Arbeitspensum immer länger, die Nächte reichen kaum zum Erholen. Der heutige Tag führt das Team ab 08:30 Uhr in ein entlegenes Tal ca. 30 km nordöstlich von Craiova. Mit jedem Kilometer, den wir zurücklegen, ist die Armut deutlicher zu sehen. In Râsnic ist die erste Schule unserer Tagestour.

Begleitet von zwei Mitarbeitern der Fa. Cummins Generator Technologies und den regionalen Vertretern von World Vision beginnen wir mit der Organisation an der Schule. Schnell wird klar, dass die vorab recherchierte Anzahl Schüler einigermaßen stimmt. Das erleichtert uns und wir besuchen die Kinder in ihren Klassenzimmern. Unser, als Nikolaus verkleideter, Karsten betritt den Raum und die Schüler werden still. Unser Teammitglied Rosi übernimmt in Landessprache das Wort. Die Vorfreude bei den Kindern steigt und noch bevor sie unruhig werden, verteilt das Team die Weihnachtspakete und Süßigkeiten. Gespannt warten die Kinder auf die Erlaubnis zum Öffnen der Pakete durch die Lehrerin. Als die ersten Pakete geöffnet sind, ist bei einigen Kindern die Begeisterung kaum zu bremsen.

Leider lässt unser Zeitplan keine Verzögerungenzu, weshalb wir zügig zur nächsten Klasse gehen. Bei Verlassen des Klassenzimmers sehen wir noch, wie die ersten Kinder beginnen, einzelne Dinge untereinander zu tauschen. Auch dort erwarten uns schon gespannte Gesichter.

Außerhalb des Schulgebäudes wird bereits durch Andy und Christian die Verteilstelle für bedürftige Familien vorbereitet.  Die Mütter oder Väter erhalten von uns Lebensmittel, Hygieneprodukte, Spielsachen und vor allem warme Kleidung und Winterschuhe. Bei Bedarf werden auch Rollstühle, Rollatoren, Gehhilfen oder Fahrräder ausgegeben. Die Reihenfolge wird durch die örtlichen Behördenvertreter, Word Vision und Ansprechpartner vorbereitet.

Weiter in das Tal hinein führt unsere Tour, entlang der Hügelkette, zu den nächsten Schulen und Kindergärten. Weitere vier Schulen stehen auf dem Programm. Mit jedem Kilometer steigt die Armut der Menschen, wobei die Schulgebäude teilweise schon durch staatliche und EU-Fördergelder unterstützt werden.

 

An der letzten Schule treffen wir eine Familie, welche 9 Kinder hat, der Mann aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten kann und die Armut deutlich sichtbar ist. Durch die Ansprechpartner vor Ort wurde uns bestätigt, dass diese Familie mit Abstand den größten Bedarf an Hilfe benötigen. Die Dankbarkeit der Mutter und der Kinder bewegte das Team emotional sehr. Die Kinder freuten sich über Fahrräder und City-Scooter, die Mutter über die Nahrungsmittel und die warme Winterkleidung.

An jeder Verteilstelle wurden für ältere Menschen Gehhilfen, Rollatoren und Rollstühle verteilt. Eine alte Dame erzählte uns, dass sie allein lebt da ihr Mann verstorben ist und sie keine Kinder habe. Unterwegs war sie mit zwei Holzstöcken, die als Stütze beim laufen nicht ausreichten. Auch hier überreichten wir Gehhilfen und stellten die passende Höhe ein. Zudem bekam sie einen Rollator, um ihre Einkäufe sicher transportieren zu können.

Auf dem Rückweg zum Lager teilten wir uns auf, da ein Teil des Teams noch eine Familie, die wir letztes Jahr schon unterstützt haben, weitere Hilfe benötigt. So fuhren zwei Fahrzeuge zu der Familie und der LKW zur Beladung für den nächsten Tag ins Lager.

Bei der Familie stellten wir fest, dass es der Familie besser geht, die Mutter wieder einen Partner hat und die Bedürftigkeit nicht mehr so hoch ist. Trotz allem freuten sich die Kinder und die Eltern, dass wir sie wieder besucht haben.

Im Lager lief in dieser Zeit die Beladung für den Folgetag. LKW leerräumen, Beladung neu einräumen, sichern, Ladeplan erstellen und Fahrzeug vorbereiten.

Um 19:30 Uhr, also 11 Stunden nach der Abfahrt am Lager, verlässt das Team das Lager in Richtung Hotel, um den Feierabend und das Abendessen zu genießen.